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Zahnunfall




Meistens sind die Vorderzähne im Oberkiefer betroffen.


Im Milchgebiss werden die betroffenen Zähne oft nur stark gelockert und nach außen oder innen gedrückt. Da die Mundschleimhaut gut durchblutet ist, kommt es oft zu Schwellungen, das Kind blutet stark. Das macht den Eltern Angst, aber diese Verletzungen sind meist nicht so schlimm, wie sie aussehen. Die Therapie beim Zahnarzt beschränkt sich auf die Wundversorgung, die gelockerten Zähne werden durch den Druck der Zunge mit der Zeit von selbst wieder gerade und fest. Weiche Kost schont die berührungsempfindlichen Zähnchen. Manchmal verfärben sich die betroffen Zähne nach einiger Zeit dunkel, sie müssen aber nur entfernt werden, wenn sich schmerzhafte Fisteln bilden.


Im bleibenden Gebiss entscheidet hingegen das richtige Verhalten in den ersten Minuten nach dem Zahntrauma  über das weitere Schicksal des verletzten Zahnes.


Kleine abgeschlagene Stücke können geglättet oder mit einer Kunststofffüllung aufgebaut werden.


Ist ein großer Teil des Zahnes abgebrochen, sodass der Zahnnerv freiliegt, sollte mithilfe eines Röntgenbildes überprüft werden, ob die Zahnwurzel mit betroffen ist. Die offene Zahnwunde muss mit einer Art Wundverband (Pulpenschutz) und einer darüber geklebten Kunststofffüllung abgedeckt werden. Regelmäßige Überprüfungen, ob der Zahn vital bleibt sind nun notwendig. Wenn die Wunde groß ist und es aus dem Zahn blutet, muss der Zahn sofort wurzelbehandelt werden.


Ist der Zahn vollständig ausgeschlagen, suchen Sie bitte den Zahn ! Fassen Sie nur die Zahnkrone, jedoch nicht die Zahnwurzel an !  Die empfindliche Wurzelhaut darf nicht beschädigt werden und auf keinen Fall austrocknen. Reinigen Sie den Zahn nur, wenn er   verschmutzt ist, indem Sie ihn vorsichtig in einem Wasserglas hin und her schwemmen. Im Idealfall stecken Sie ihn dann - spätestens nach 20 Minuten - wieder an seinen Platz in die Wunde zurück. Sollte das wegen der Schmerzen nicht möglich sein, legen Sie den Zahn entweder unter die Zunge oder seitlich zwischen Zahnreihe und Wangenschleimhaut und fahren Sie unverzüglich zum Zahnarzt . Auch Haltbarmilch eignet sich für den Transport des Zahnes. In Apotheken gibt es eigene Zahnrettungsboxen, in denen ein Zahn in einer Nährlösung bis zu 25 Stunden aufbewahrt werden kann.

Je früher die Wiedereinsetzung des Zahnes- mit darauf folgender Schienung für vier bis sechs Wochen - erfolgt, desto besser sind die Voraussetzungen für eine optimale Einheilung des Zahnes. Die Verordnung eines Antibiotikums (und ev. Tetanusauffrischung bei ausgedehnter Verletzung) kann zusätzlich notwendig sein. Auch der geschiente reimplantierte Zahn muss regelmäßig auf seine Vitalität hin überprüft werden. Sollte er absterben, muss er  wurzelbehandet werden.


Im kindlichen noch wachsenden Kiefer gibt es keine bessere Alternative zur Reimplantation des ausgeschlagenen Zahnes, da ein Lückenschluss mit festsitzendem Zahnersatz oder einem Implantat erst nach Abschluss des Kieferwachstums durchgeführt werden sollte.

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